Versuch

Dies ist ein Versuch, über Wikipedia hinaus, Fakten, Geschichten und Fotos aus der Vergangenheit unseres Dorfes zu erhalten. Wir freuen uns über jede weitere Information,

Es wurden Pressemeldungen unseren Ort betreffend auch auf einer extra Seite zusammengestellt. Diese beziehen sich auf den Zeitraum um 1900.

Schauen sie doch einmal rein.

(Es gilt der Urhebervermerk zu den dargestellten Grafiken und Texten, siehe Impressum)

Wilfried Buschmann

 


Wegendorf, alte Ansicht, Karte
Schmettaukarte 1767-1787 Quelle:Brandenburg Viewer

 

 

Wegendorf

Landkreis Märkisch Oderland (MOL)

Ortsteil der Stadt Altlandsberg, PLZ 15345

Koordinaten:(Kirche) E: 415826,85 N: 5828583,06

Höhe über Meeresspiegel:ca.70m

Einwohner: ca. 1000

Entfernung:

zum Rathaus: 8.5km 

zum Äquator:5837km

zum Nullmeridian: 931km

Nächster Flugplatz: Strausberg EDAY QPK 11km 


Historie unseres Ortes

Der Ort wird zum ersten Male 1345 urkundlich erwähnt. Markgraf Ludwig der Ältere beschenkt einen Altar in der Marienkirche zu Berlin mit Einkünften zu Wedegendorf (Wegendorf).

Das Dorf Wegendorf (ein Winkelangerdorf) wird im Jahre 1375 unter dem Namen W e d i g e n d o r p , in einer anderen Handschrift Wedegendorph (Berliner Urkundenbuch S. 86), genannt, was auf eine deutsche Gründung schließen lässt (Waldmannsdorf).Wahrscheinlich hat das deutsche Dorf eine slawische Siedlung abgelöst, denn 1860 fanden sich in einem Garten des Mitteldorfes wendische Gefässreste in großer Zahl.

Nach dem Carolinischen Landbuch von 1375 umfasste die Feldmark des Dorfes 64 Hufen, von denen der Pfarrer 4 nutzte. Die Anzahl der Hüfner wird nicht benannt. Kossäten waren 11 am Orte, welche an dei Hüfner 8 Schillinge zu entrichten hatten.

An den Einnahmen waren eine Reihe von Personen beteiligt. Die Einnahmen waren ursprünglich an den Markgrafen zu zahlen. Er hatte aber reichlich Schulden und übertrug die Einnahmen an zahlreiche Bürger, meist aus Berlin u.a. an: Petze Jacob, Bürger in Berlin (der schon 1370 genannt wird) hatte Pacht und Zins von 9 Hufen.

Hennig Rütger, Bürger von Berlin, desgl. von 4 Hufen. (die Familie war auch sonst im Barnim begütert). Die ersten nachweislichen Grundbesitzer in Wegendorf waren die Familie von Groeben, die auch Gericht und Kirchlehn "seit alters" besaßen. Sobald eine Abgabe wieder an den Landesherren zurückfiel, wurde sie meist einem anderen Berliner Bürger verliehen. (ein Huf sind ca 30 Morgen ca. 17,0215ha)

An den Einnahmen, die an den Markgrafen zu zahlen waren, die dieser aber infolge ewiger Geldbedürftigkeit verkauft hatte, waren damals auch andere Personen wie Claus von Groeben, dessen Familie anscheinend die ersten nachweislichen Grundbesitzer in Wegendorf waren, beteiligt. Die Familie von Bredow war seit 1412 auch an den Erträgnissen des Dorfes beteiligt.

1444 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn beleiht den Bürger Hans Markow zu Berlin mit den väterlichen Lehngütern zu Jansfelde, Heinersdorf, Wegendorf und Heckelberg. Das Schoßbuch von 1450 bemerkt: “Wedighendorp has Caspar von Bredow von meinem Herrn zu Lehn”. Der schon 1375 erwähnte Krug ( es ist um 1925 der alte Krug von Otto Scheere) gibt 20 Groschen und von den 8 Kossätenhöfen sind 2 wüßte. Noch 1472 haben die Bredows in Wedegendorff “ einige Zinsen” sonst aber gehört alles “mit allen Gnaden und Gerechtigkeiten” denen ....... von Krummensee.

(Ein Kossath war im östlichen Deutschland ein von einem Grundherrn oder Gutsherrn angesetzter Siedler, der ein wenig Land und ein Haus (Achterhof, Kossätenhof, area cossatica) erhielt und auf dem Gut arbeitete sowie besondere Handdienste (Fronden) zu leisten hatte, so zum Beispiel bei der Getreideernte, beim Holzeinschlag usw. helfen musste. Manchmal waren auch Zins- oder Naturalzahlungen (Hühner, Getreide) zu leisten)

1541 ist Georg von Krummensee Besitzer und 1570 Otto von Krummensee das Schwerinsche Hausbuch berichtet : “ Als Otto von K. 1584 gestorben und soviel Schulden hinterlassen, daß seine drei Hinterbliebenen Söhne Caspar, Albrecht und Jacob, die Zinsen aus ihren Gütern nicht mehr abführen konnten, ist 1586 Krummensee, Wegendorf und Hirschfelde von Joh. v. Roebels für 30 000 Tlr. verkauft worden und wurde dann in brüderlicher Teilung Hans Diedrich von R. für 14 036 Tlr. zugeschlagen.

Hans Diedrich von Roebel nachdem Hans Diedrich von Roebel, der bisher wegen 30 800 Taler als Pfand das Gut Krummensee (kr. Niederbarnim) besessen habe, ohne männliche Leibeserben verstorben sei, sein Besitz auf seine 5 Brüder übergehe und zwar erhielt Moritz August von Roebel ausser dem Stammsitz Krummensee, auch das Dorf Wegendorf, samt den Ober- und Untergerichten nebst dem Kirchlehn.

1621 verkaufte er wegen schwerer Schuldenlast halber an Joachim von Krummensee zu Altlandsberg das Gut und Dorf Wegendorf samt dem Rittersitze und allen vorhandenen Gebäuden und was darin erd-, niet-, und nagelfest ist samt allen Gärten, Kirchlehn, Ober- und Niedergerichten, Schäferei und Meierei, Jagden, Fischerei, Wiesen und Weiden, Ackern und 13 Hühner und 7 Kossäten. Nach seinem Tode 1631 kam Gut ( Vorwerk) Wegendorf an die Familie von Kalenberg.

1644 erkaufte Hans Idell von Heise von Melchior von Kallenberg ein Freigut in Wegendorf, das dieser aber bald für 500 Tlr. an Michel Schmidt “ Bürger in Berlin” weiterverkaufte. 1656 kam Wegendorf für 12 000 Tlr. an den Oberpräsidenten Otto von Schwerin und als dessen Nachkommen1709 seine Güter an den ersten preussischen König verkauften, wurde Wegendorf ein Amtsdorf und der Rittersitz ein Vorwerk.

Zur Zeit Schwerins war in Wegendorf noch ein Rittersitz, hinter dem der Oberpräsident 1664 einen “ Hoppegarten von dreissig Stielen angelegt hatte”. Die Fischerei in Wegendorf ist nicht sonderlich, da ausser dem roten Pfuhl (Rötepfuhl) (Mitteldorf) und dem Tiefelspfuhl (Teufelspfuhl) (City-Haus Siedlung) nichts vorhanden. Wiesen wurden genutzt: Erbwiese an der Stegnitz (Mühlenfließ) und die Marienwiese (nach der zweiten Tochter des Oberpräsidenten benannt).

In den Weltkriegen wurde Wegendorf weitestgehend verschont. Der Blutzoll der Soldaten aus Wegendorf war jedoch hoch. Davon zeugt noch heute das alte „Denkmal der gestorbenen Söhne von Wegendorf“.

Auch in Wegendorf wurde nach dem 2. Weltkrieg bis zur „Wende“ die Landwirtschaft in einer LPG (siehe auch "LPG") zusammengefasst und das Dorf verfiel in dieser Zeit seitens der Weiterentwicklung in einen „Dornröschenschlaf“. Die Einwohneranzahl verblieb bei ca. 300.

Nach der Wende wurden in Wegendorf zwei neue Siedlungen erbaut. Die City-Haus Siedlung und die Buchholzer Siedlung. Dadurch verdreifachte sich die Einwohneranzahl auf ca. 1000. Im Ort befinden sich 80 Firmen/Unternehmen, welche vorrangig im Handwerk- und Dienstleistungssektor sowie in der Baubranche tätig sind (Stand Jahr 2010).

1998 wurde Wegendorf im Zuge der Gemeinde Gebietsreform in die Stadt Altlandsberg eingemeindet.(siehe "Wichtige Dokumente")

Im Jahr 2000 erhielt Wegendorf ein neues Feuerwehrgebäude.

2008 wurde eine neue Hochwasserschutzanlage erbaut um die Buchholzer Siedlung vor häufig wiederkehrenden Überflutungen zu schützen.

Im Jahr 2010 wird/wurde die Alte Dorfstraße, welche als Ortsdurchgangsstraße dient, grundhaft saniert. Die Mittel dafür stammen vom Bundesland Brandenburg, da diese Straße eine Landesstraße ist (L235).

Die Ältesten im Dorf angesessenen Familien : seit 1586 Schöppe ( Friedrich Schöppe, 1861 der Ortsschulze), seit 1678 Zimmermann, seit 1800 Scheid, Elsholz, Scheere, Beesdorf, Rauchstädt.

 Im Jahre 2020 wurde ein Dorfbackofen errichtet. Ein Objekt der Zusammenführung der Bürger des Ortes.

Quelle: Internetpräsenz Stadt Altlandsberg, Wikipedia

 


Dorfentwicklung 1932 ?

Ein Artikel der Badischen Zeitung vom 1.April 1932

Der Bericht erläutert den Bau einer Erwerbslosensiedlung in Wegendorf bei Werneuchen. Es war wohl die erste dieser Art in ganz Deutschland. "Ein Trupp Arbeitsloser ist damals aus dem ganzen Reich zusammengeholt worden, Intellektuelle und Arbeiter, Bauern und Schriftsteller, Handwerker und Kaufleute waren darunter."  Ziel war es, gemeinschaftlich ein neues zu Hause zu bauen.

Es sollte der Beginn des Baues der Kleinsiedlung Wegendorf werden.


Bevölkerung

Jahr  1734 1772 1801 1817 1840 1858 1875 1895 1910 1925 1939 1946 1950 1964 1971 1981 1991 1992 1993 1994 1995 1996        
 Einwohner 148 171 147 147 186 225 285 329 314 301 392 553 540 392 384 319 296 328 385 451 504 619        

Quelle:

Enders, Historisches Ortslexikon, Barnim, S. 602–604.

Beitrag zur Statistik Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19.6 Landkreis Märkisch-Oderland. Ab dem Jahr 1996 enden die Aufzeichnungen der Statistik für Wegendorf durch die Eingliederung zur Stadt Altlandsberg.


LPG

Bei der Landreform nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 135 ha enteignet und aufgeteilt. 30 ha wurden an drei Landarbeiter und landlose Bauern verteilt. 81 ha gingen an neun landarme Bauern und 24 ha an vier Umsiedler. 1953 wurde eine LPG Typ I mit 15 Mitgliedern und 350 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche gegründet. 1960 war eine zweite LPG (Typ III) entstanden, die 96 Mitglieder und 831 ha landwirtschaftliche Nutzfläche hatte. Die LPG Typ I hatte nun 19 Mitglieder und 180 ha landwirtschaftliche Nutzfläche. 1968 schlossen sich die LPG's von Wegendorf und Buchholz zur LPG Wegendorf-Buchholz zusammen. Die LPG Typ I Wegendorf wurde 1973 gelöscht. 1975 schloss sich auch die zweite LPG in Buchholz an die LPG Wegendorf-Buchholz an.

Quelle: Wikipedia


Schule

Schon 1683 hatte Wegendorf eine Schule. Das Schwerinsche Hausbuch von 1683 vermerkt: Der Küster, so auch zugleich Schulmeister sein und deshalb aparte befriedigt werden muss, hat ein Küsterhäuslein und ein Gärtlein dabei.

Das Schulhaus wurde 1893 und 1904 umgebaut und erweitert, die Zahl der Schüler betrug damals 40 bis 50, später bis zu 70. Die Schule wurde später aufgelöst und das Gebäude durch den Kindergarten genutzt, welcher 1992 geschlossen wurde. 1993 gründete ein Elternverein einen neuen Kindergarten mit anfangs 15 Kindern. Heute befindet er sich in einem neuen Gebäude in der Schulstraße mit rund 75 Kindern (Stand 2008).


Gasthof

 

 

 

Einstiger Gasthof "Otto Scheere" in Wegendorf (links neben heutiger Bäckerei) in der "Alten Dorfstraße"


Feuerwehr

Quelle: Werneuchen - Aus alter Zeit: Heimatkundliche Mitteilungen Martin Kuban 2012


Kirche

Die Feldsteinkirche stammt, mit Ausnahme des 1861 erbauten und 1905 erneuerten Turmes, aus der Mitte des 13. Jahrhunderts.

Im Jahre 1861 ist der Turm von Grund auf neu erbaut worden. Der alte abgebrochene Turm war aus Holz erbaut und mit Schindeln gedeckt. Am Ende des Zweiten Weltkriegs verlor die Kirche ihren Turmhelm durch einen Artillerietreffer und besitzt seit 1948 ein flaches Zeltdach.

Seit 1700 war Wegendorf Tochterkirche von Altlandsberg. 1840 und 1900 gehörte Altlandsberg und damit auch Wegendorf zur Superintendentur Strausberg.

Siehe auch: https://kirche-wegendorf.de/

Wichtige Dokumente

Öffentlich-rechtlicher Vertrag zur Eingliederung der Gemeinde Wegendorf in die Stadt Altlandsberg 1997

So sah er aus, der öffentlich rechtliche Vertrag über die Eingliederung des Dorfes Wegendorf in die Stadt Altlandsberg.

Damals veröffentlicht im Amtsblatt des Amtes Altlandsberg am 12. Dezember 1997.


Entwicklungen

Dorfentwicklungskonzept

Die Stadt Altlandsberg hat im INSEK, das von einem breiten Beteiligungsprozess in allen Ortsteilen mitgetragen und 2017 beschlossen wurde, für den Ortsteil Wegendorf die Erarbeitung eines Ortsentwicklungskonzeptes als erste ortsteilbezogene Maßnahme herausgearbeitet. Hierbei sollen die folgenden Schwerpunkten erörtert werden:

  • Ausbau eines Zentrums mit flexibel nutzbarem Gemeinschafts- und Vereinshaus, Kita, Dienstleitungsangeboten, Handel und Versorgung etc. in räumlicher und funktioneller Verbindungen zu den vorhandenen und ggf. wachsenden Wohngebieten
  •  städtebauliche und planungsrechtliche Vorbereitung zur langfristigen Umsetzung von Erweiterungs- und Verdichtungsflächen für Wohnungsbau
  •  gestalterische Prämissen zum Erhalt des Ortsbildes
  •  Konzept zur Verkehrserschließung und - organisation einschließlich eines Wander-, Rad- und Reitwegenetzes (als Teil eines gesamtstädtischen Konzeptes) 
  •  Festlegung von funktionellen und gestalterischen Prämissen für Gebäude und den öffentlichen Freiraum
  • Verbindung des Dorfes mit der umgebenden Landschaft durch innerörtliche Grünzüge mit städtebaulichen und ökologischen Funktionen sowie als Naherholungsraum
  • Ortsrandgestaltung, Wegeverbindungen
  • Standorte für Anlagen zum Sport und Spiel

Das Konzept liegt als Planung vor und wurde am 7.12.2021 durch den Ortsbeirat beschlossen.

Die Bestätigung durch die Stadtverordneten von Altlandsberg steht noch aus.

(Stand 27.01.2022)

 

 Der gesamte Inhalt steht in der Rubrik "Dokumente" zum Download zur Verfügung!

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675 Jahrfeier

Im Jahr 2020 war eine große Feier zum 675 Jahrestag des Bestehens unseres Ortes geplant.

Leider musste bedingt durch die Corona-Pandemie entschieden werden, die Feier in das Jahr 2021 zu verlegen.

Für 2021 ergibt sich die gleiche Situation.

Nun ist entschieden, dass die Feierlichkeiten 2025 stattfinden. Dann natürlich als 680 Jahrfeier.

 

 


Impressionen

Bilder: Schmoll

"Auf der Postkarte ist sehr gut zu erkennen, mit welch großer Wassermenge das Mühlenflies (der Dorfteich nördlich der Alten Schulstraße, früher "Rötepfuhl") ausgestattet war. Dieser Zustand ist heute so nicht vorzufinden."

Quelle: Dorfentwicklungsplan 2021


Wegendorf in der Presse

MOZ
MOZ

Heimatzeitung für den Kreis Strausberg 1953


2003
2003

2003
2003

2007 Stadtmagazin Altlandsberg
2007 Stadtmagazin Altlandsberg

Wegendorf im Fernsehen

Der RBB hat es sich nicht nehmen lassen, im Jahre 2003 auch Wegendorf  zu besuchen.

In der Sendung "Der Landschleicher" konnte man einiges über unser Dorf erfahren. Aber sehen Sie selbst:

Der LandschleicherWegendorf


Backofen Artikel MOZ
MOZ 4.12.2019